Mitte Mai 2019 hatte ich das Vergnügen und die große Ehre Therapiehund Rocco mit einzelnen Menschen der Werkstätten Karthaus fotografieren zu dürfen.
Ziel war es, Bilder zu erstellen, die später als Grundlage für einen Kalender dienen.
Die Werkstätten Karthaus in Dülmen im Münsterland sind Ort für Menschen mit Behinderung. Je nach Grad der Beeinträchtigung arbeiten die Menschen dort pder werden “nur” fachkompetent betreut.
Das Wichtigste aber ist: Diese Menschen erhalten durch die Werkstätten eine sinnvolle Beschäftigung, die natürlich für einen Menschen mit Behinderung von großer Bedeutung ist, da jeder Mensch über die Arbeit sowohl Wertschätzung und Anerkennung als auch Struktur erhält.
Die in den Werkstätten beschäftigten Menschen mit Behinderung werden bei der Eingliederung in den Arbeitsprozess individuell unterstützt und gefördert. Die Ziele der Werkstätten liegen dabei in der passgenauen Vermittlung arbeitsbezogener Kenntnisse und Fertigkeiten, wie auch in der Entwicklung der Persönlichkeit und einer möglichen Förderung des Übergangs auf den allgemeinen Arbeitsmarkt.
Für mich war das Fotoshooting viel mehr als eine Arbeit als Fotografin. Ich habe gemerkt, dass dieser Tag meinen Horizont um Einiges erweitert hat.
Am Anfang hatte ich Sorge, dass ich mit den Menschen “richtig” umgehe, sprich: Nicht zuviel erwarte, was die Arbeit vor der Kamera angeht und auch sie “angemessen” behandle (gerade weil es so viele verschiedene Menschen mit unterschiedlich schweren Graden einer Behinderung waren).
Zum Glück wurde ich schnell warm – Dank der tollen Betreuung und Unterstützung der Karthaus-Mitarbeiter. Und auch die Menschen mit Behinderung machten es mir leicht. Sie waren ehrlich, urteilten nicht über meine Unsicherheit und auch nicht, wenn ich nicht ad hoc das richtige Maß an “Anweisung” gab, wie sich vor der Kamera verhalten sollten.
Ihr müßt wissen: Von Menschen mit dem sogenannten “Down-Syndrom”, die meine Anweisungen sich zu positonieren annährend so gut umsetzen konnten wie Menschen ohne Behinderung, bis zu schwerst geistig beeinträchtigten Menschen mit spastischen Lähmungen und dadurch im Rollstuhl sitzend, waren viele verschiedene Menschen mit von derPartie.
Ich erinnere mich noch, dass ich drei Tage – und vor allem Nächte – gebraucht habe, alle Eindrücke zu verarbeiten.
Und ich spüre, wie viel mir das gegeben hat.
Nun ist der Kalender der Karthäuser erscheinen – und er ist wunderschön geworden!
Er zeigt deutlich, das Menschen mit Behinderung nicht an den Rand unserer Gesellschaft gehören – sondern ein wichtiger Teil davon sind.
Bitte schaut euch den Kalender auf der Webseite der Werkstätten an – und vielleicht unterstützt ihr die tolle Arbeit, in dem ihr euch einen Kalender bestellt.
Hier geht’s zur Bestellmöglichkeit: www.werkstaetten-karthaus.de
Und für alle, denen Dülmen nicht zuweit weg ist:
Anfang Dezember ist wieder Karthäuser Winterzauber – ein herrlicher, kleiner, stimmungsvoller und liebevoll gemachter Weihnactsmarkt, der weit über die Grenzen der Region hinaus bekannt ist.
Hier erfart ihr mehr: Karthäuser Winterzauber