… seinen Hund findet man.
Oder der Hund findet seinen Menschen.
Ich habe eben eine tolle Stellungnahme “meines” Hundezubehör-Shops bei facebook gelesen.
Sie distanzieren sich hier ganz klar von Vermehrern. Und sogar gegen einen ganz bestimmten, der hier im Kreis ziemlich dick im Geschäft ist.
Diesen Post habe ich auf meiner facebook-Seite geteilt, weil ich es so wichtig finde, dass ihr aufgeklärt werdet. Dass ihr keinen Hund irgendwo kauft wie eine Tüte Milch.
Wer mich kennt weiß, dass ich mich nicht gegen Züchter und nicht gegen die Adoption von Hunden aus dem Tierschutz ausspreche – niemals.
Aber egal, wo ich nach einem Hund suche:Ich muss hinterfragen. Ist der Züchter verantwortungsbewußt und die Tierschutzorganisation genauso?
Wer mit der Hundezucht reich werden will, muss wirtschaftlich denken.
Und ich bin der Meinung, dass das auf Kosten der Hunde geht.
Übertragt das Ganze doch mal auf andere Bereiche, z.B. die Modeindustrie.
Da wird extrem billig produziert, teils unter extrem schlechten Bedingungen für die Arbeiter vor Ort, damit die Klamotten besonders billig in Deutschland angeboten werden können. Wenn ihr ein T-Shirt für 4,90 EUR kauft – was glaubt ihr, hat es in der Produktion gekostet, damit der Hersteller auch noch lohnenswerte Gewinne macht. Ja … genau.
Nicht schön, wirklich nicht. Und auch bei dem T-Shirt für 4,90 EUR ist es schade für Mensch und Umwelt, wenn ich es nach dem zweiten Waschen wegwerfen muss, weil es völlig aus der Form gegangen ist.
Und jetzt übertragt das mal auf die Hunde:
Billig “produziert”, die Hundemamas bekommen einen Wurf nach dem anderen. Natürlich sehen sie selten mal Tageslicht. Und eine Spaziergang im Wald? Niemals – da hat der Mensch doch gar keine Zeit für, weil nicht nur eine Hündin dort Welpen produziert sondern vielleicht 10, 20 oder 30.
Deutschland hat Gesetze, mit wievielen Hunden jemand züchten darf.
Wen das stört, der geht eben ins Ausland, z.B. nach Osteuropa. Und produziert dort irgendwo unterhalb des Radars von denen, die etwas dagegen tun könnten.
Welpen kosten Geld, solange sie nicht verkauft sind.
Also werden sie so früh wie möglich in die Warenhäuser ausgeliefert, damit Menschen sie anschauen, aussuchen und kaufen können.
Wenn die Hunde Glück haben, sind sie geimpft worden und haben zumindest die wichtigste medizinische Versorgung erhalten.
Das kostet aber auch Geld – und daher wird das oft als überflüssige Ausgabe eingespart.
Es kann also passieren, dass der niedliche Welpe, den ein Mensch ganz naiv aus so einem “Warenhaus” gekauft hat, sehr krank ist. Er hat Parasiten, nicht nur im Fell, sondern vielleicht auch im Darm. Vielleicht steckt er noch andere Hunde draußen an?
Und wärend der Mensch beim Tierarzt um das Leben seines Junghundes bangt, weil er nich sorgfältig immunisiert wurde, in den ersten Wochen mangelversorgt wurde, kommt schon der nächste Schwung Halb- oder Vollgeschwister in die “Regale.”
Aber das wirklich nur kurz zur Erklärung, warum ein Billigwelpe (so hart das jetzt auch klingt) keine Option sein sollte.
Nenn eines darf man nie vergessen: Die Nachfrage regelt das Angebot. Werden immer wieder Welpen gekauft (egal, ob aus Unwissenheit, Naivität oder zu “Rettung”), dann werden auch immer wieder neue produziert! Und Mr. Vermehrer reibt sich seine schmutzigen Hände.
Was nun? Hund vom Tierschutz?
Ein guter Ansatz – aber auch hier kann viel schief gehen.
Was dem Vermehrer sein Gewinn ist, ist mancher Tierschutzorganisation ihre Vermittlungsquote.
Hund werden nach Deutschland geschafft, weil sie im Ausland in der Tötung sitzen. Ja – es ist grausam, dass viele Hunde im Ausland von den Behörden lieber getötet werden, als sie zu versorgen und ihnen die Chance auf die richtigen Menschen zu geben.
Aber was ist, wenn Tiere durch Tierschutzorgas nach Deutschland kommen, die z.B. nicht gründlich auf Krankheiten untersucht wurden? Die den Transport nicht überstehen? Die schwerst traumatisiert sind? Oder alleine schon von den körperlichen Eigenschaften her ganz anders sind, als die Tierschutzorga de menschlichen Interessenten zugesagt hat? Stell’ dir vor du möchtest einen maximal kniehohen Hund, weil du selbst nicht die Kraft und wohnlichen Voraussetzungen hast, “mehr Hund” zu händeln. Und dein Hund wird nicht nur etwas größer – sondern wird hüfthoch und bewegt sich im Bereich von 50, 60 kg Körpergewicht? Ich habe das alles schon im engsten Bekanntenkreis erlebt. Und auf Versuche von Gesprächen blocken die Orgas ab – denn mit der Vermittlung des Hundes ist ihr Job getan. Sollte der neue Mensch gar nicht mit dem Hund zurecht kommen und es hart auf hart kommen, landet der Hund halt in einem deutschen Tierheim.
Was nu? sind alle schlecht?
Nein – auf gar keinen Fall!
Schaltet euren Vertstand ein, tauscht euch mit anderen Tierfreunden aus. Persönlich, nicht öffentlich bei facebook, denn hier hat immer einer etwas Negatives beizutragen.
Wollt ihr euch beim Tierschutz nach einem Hund umschauen?
Dann erkundigt euch, welche Organisation seriös und zuverlässig ist.
Ihr wollt einen Hund vom Züchter?
Dann prüft den Züchter ganz genau! So sind z.B. weniger Würfe meist besser, als wenn ein Züchter quasi “dauernd” Welpen hat.
Bei einem guten Züchter kann es sein, dass ihr mehrere Würfe warten müsst, weil er nicht so viele Welpen produziert, um alle Anfragen abdecken zu können.
Oder es passiert euch, wie es mir passiert ist:
Euer Hund findet EUCH.

So war es bei Cap und mir.
Ich habe den einen oder anderen Züchter in meiner Funktion als Fotografin kennenglernt. Gute und schlechte (bei denen es tatsächlich dann auch nicht zu einer Zusammenarbeit kam). Trotzdem habe ich immer gedacht: Bei mir wird es ein Hund aus dem Tierschutz.
Ich habe nicht gesucht. Weil es – rein vom Verstand her – einfach nicht in meinen Alltag gepasst hätte, einen Hund zu adoptieren.
Weil ich nicht gesucht habe, wurden natürlich auch kaum Angebote an mich herangetragen, was es für mich natürlich auch einfacher gemacht hat.
Und dann kam das Welpen-Fotoshooting mit einer ganz besonderen Welpen-Truppe. Pepsis Enkel. Und da ich mich in Pepsi bei unserer ersten Begenung einige Wochen zuvor vom Fleck weg verliebt hatte, war es natürlich etwas ganz Besonderes für mich.
Ja – und dabei traf ich Cap.
Ja – es war Liebe auf den ersten Blick.
Aber: Das Schicksal hatte die Weichen gestellt.
Cap war damals aus dem Wurf noch “übrig”, weil einfach seine perfekten Menschen noch nicht aufgetaucht waren.
Mein Alltag hatte sich jobtechnisch ein paar Wochen vorher verändert, dass die Chance, einem Hund geecht zu werden, sich um ein Vielfaches verbessert hatte.
Und so kam Cap zu mir. Das Herz hatte in einem Sekundenbruchteil entschieden.
Der Verstand wurde aber auch gefragt. Und brauchte etliche Tage.
Nun ist Cap fast genau 4 Jahre alt.
Und ich weiß, dass er mich gefunden hat.
Und nicht ich ihn.
Es kann also sein, dass euch ein Hund begegnet, der von irgendwo her kommt, wo ihr eigentlich keinen Hund haben wolltet.
Wenn dann euer Verstand mitmachen darf und ihr stellt fest:
Toller, liebevoller, seriöser Züchetr – oder: Vertrauenswürder, ehrlicher Tierschutzverein – dann macht es.
Egal, ob Züchter oder Tierschutzorga.
Wenn es passt, passt es.
Aber macht euch bewußt, dass es Menschen gibt, die es für Profit und Anerkennung ausnutzen, dass ihr auf der Suche nach eurem Hund seid!
Lasst daher trotz aller Emotionen nicht das Herz allein Entscheiden. Lasst euren Verstand mitreden!
