Wie ich berichtet habe, zog im November meine neue Kamera ein.
Und ob ihr es glaubt oder nicht: Jede Kamera tickt anders!
Es war “nur” das Nachfolgemodell meiner alten Kamera.
Die Knöpfe sitzen an den gleichen Stellen, viele Funktionen sind gleich. Ein paar kamen neu dazu.
Das blinde Finden der Knöpfe für Blende, Belichtungszeit, ISO und Co., die ich oft zigmal in einem Shooting neu aufeinander abstimme, klappte daher sehr schnell.
ABER:
Jede Kamera reagiert ein bisschen anders. Kein Quatsch!
Auf meinem ersten Fotoworkshop 2010 mit Gabriele Boiselle sagte sie zu mir: Sieh’ die Kamera nicht als einen Kasten Technik. Sie sie als einen Teil von dir.
Seit dem habe ich meine Kamera immer als etwas Lebendiges, als eine direkte Verbindung meines Herzens mit der Seele eures Tieres.
Eine neue Kamera fühlt sich daher so ein bisschen an wie ein neues Pferd im großen Sport, wie ein neuer Hund im Rettungseinsatz. Mensch und Tier müssen erstmal zueinander finden, damit die richtig guten Leistungen “abrufbar” sind.
Ein bisschen habe ich das ähnlich empfunden.
Und ich muss ehrlich sagen:
Ich hatte zwischendurch Momente, in denen ich dachte: Wir beide finden nicht zueinander.
Das äußerte sich darin, dass ich viele Fehlaufnahmen bei Bewegungsabildern hatte. Der Fokus hat nicht treffen wollen und die Bilder waren zwar von der Belichtungszeit her “scharf” – aber statt der Augen waren Hundenase oder gar Hundepöppes scharf.
Oder ich habe die Bewegungsphase viel schlechter “erwischt” als noch mit der alten Kamera.
Auch wenn ich mich daran erinnerte, dass es mir beim letzten Kamerawechsel vor 6 Jahren ähnlich gegangen war, so war ich doch ein bisschen verunsichert.
War die Entscheidung die richtige gewesen?
In der zweiten Januarhälfte habe ich dann endlich den Knoten platzen gesehen:
Zwei Fotoshootings mit Hunden in Bewegung.
Der erste war Hündin Jackie, die sehr gut steuerbar war – sich dafür aber wesentlich flinker bewegte, als ich im Vorfeld erwartet hatte.
Und was soll ich sagen: Es waren endlich wieder die Momente, die Qualität, in den Bildern zu sehen, die ich als Anspruch an meine Arbeit habe.
Am letzten Wochenende folgte das nächste Fotoshooting.
Vincent, ein 11 Wochen junges Havaneser-Baby stand vor der Kamera. Und lief. Und hüpfte und tobte.
Und auch hier waren meine Kamera und ich verbunden – und Vincent sieht also nicht nur supersüß aus – sondern fototechnisch auch “gelungen”.
Ich bin also wirklich erleichtet, dass die Entscheidung für die neue Kamera die richtige war – und auch wir nun wieder ein Team geworden sind!
Und ich bin dankbar, dass die Zeit der Zweifel vorrüber ist.
Ich freue mich total auf das Jahr 2020 mit vielen tollen Fotomomenten, bei denen ich die tierische Seele in Ruhe und in Action einfangen darf <3